Der Tennisclub Waltershofen – oder kurz „TCW“ – hat eine beachtliche Historie.

Gegründet in der Bum-Bum Becker Ära 1985 und in den Folgejahren mit Steffi Graf den Boom des Tennissports genutzt und vorangetrieben, hat sich der TCW unter einer kontinuierlichen Führung stetig weiterentwickelt.

Natürlich war in der Aufbruchstimmung der ersten Jahre nicht unbedingt ausgefeilte Tennistechnik zu bewundern, aber man war sportlich dabei, mit viel Spaß, Motivation und von Anfang an gab es eine ausgesprochene sozialer Kultur . Es war immer auch bunt auf dem Tennisplatz, wie historische Bilder belegen. Vom „weißen“ Sport war man, und ist man immer noch, weit entfernt. Ganz bewusst und zum Glück .

Diverse vereinsübergreifende Turniere brachten großes Interesse an der doch aufstrebenden Sportart mit sich. Gerade die Volleyballerinnen und Fußballer, aber auch Musiker*innen, Radfahrer*innen oder Feuerwehrleute brachten so manches Tennistalent zu Tage.

Es gab bald diverse Mannschaften die an den sogenannten „Medenspielen“ teilnahmen, vergleichbar der Verbandsspiele bei Volleyball, Fußball etc. Von Anfang an war aber auch die Jugendarbeit ein wesentlicher Faktor beim TCW. Noch heute spielen – inzwischen gereifte Damen und Herren – in den Mannschaften, die im ersten Jugendtraining in den späten 80ern von Grund auf Tennis lernten.

Über all die Jahre hat sich der TCW diese Mannschaftskultur erhalten und investiert nach wie vor viel in die Jugendarbeit. So wurde auch bei mancher Mutter und manchem Vater die Lust am Tennissport geweckt, die als Freizeitspieler oder auch in der Mannschaft regelmäßig spielen.

Auch durch Zuzug junger Menschen und Familien in unsere Tuniberggemeinde kamen viele neue Mitglieder in den TCW.
So ist es nicht allzu überraschend und sehr erfreulich, dass die Mitgliederzahlen über die Jahre relativ stabil waren und noch sind.

Dennoch sind Spielgemeinschaften mit umliegenden Gemeinden nicht mehr ungewöhnlich, gibt es doch in den verschiedenen Altersklassen nicht immer genügen Spielerinnen und Spieler, um eine komplette Mannschaft zu stellen. Durch langjährige Kooperationen mit Opfingen, Tiengen, Wasenweiler, Gottenheim und Umkirch kommt hier ein durchaus reger Austausch zustande, der am Ende allen Vereinen hilft und ein schönes, lockeres, sportliches Netzwerk bietet.

Kulturell war der TCW über 25 Jahre fester Bestandteil des Waltershofener Wein- und Dorffestes, dass immer auch einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag zur Finanzierung des Mitte der Neunziger fertiggestellten Clubheims, mit Umkleide und Dusche, beigetragen hat.
Bei der Organisation der Vereinsgemeinschaft – anfänglich mit Vorsitz – hat sich der TCW über Jahre stark engagiert und ist heute natürlich noch immer mit dabei, wenn Feste und Veranstaltungen Arbeitseinsätze erfordern.
Dabei war auch unsere Partnergemeinde Waltershofen im Allgäu mit von der Partie, mit der wir über den Turn- und Sportverein lange Jahre einen regen Austausch hatten. Letztlich gibt es immer noch das bekannte Farny-Weizen am Tuniberg.

In der Vereinsführung hat sich inzwischen – ganz im Sinne einer kontinuierlichen Weiterentwicklung – ein Generationswechsel vollzogen und so  wurde die Führungsriege der ersten und auch zweiten Stunde nach und nach abgelöst.

Auch wirtschaftlich steht der Verein gut da. Das Clubheim ist inzwischen bezahlt, die jährlichen Arbeitsstunden konnten deutlich reduziert werden, Erhalt und Pflege der Anlage und der Plätze sind in vollem Umfang gewährleistet.

Auch wenn die BUM BUM Becker Jahre und die Ära einer Steffi Graf längst Geschichte sind, hat sich der TCW in Waltershofen über all die Jahre etabliert und bietet so – neben den vielen anderen Vereinen – für Jung und Alt ein sportliches, aber auch ein soziales Umfeld, in dem der Gemeinsinn und auch die Gemütlichkeit stets gelebt wird.

-Jörg Liebetrau-